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Auszüge aus den Archiven
des
Staates Maryland.
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Auszüge   aus   den   Archiven   des
Staates   Maryland.
 
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Vorgelesen in der Februar-Versammlung 1889,  der "Gesellschaft zur Erfor-
schung der Geschichte der Deutschen in Maryland",
von Louis P. Hennighausen.
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n den jüngst veröffentlichten Archiven des Staates Mary-
land, finden wir die, für die deutschen Einwohner
unseres Staates besonders interessanten Mittheilungen.
Wie bekannt, war die Provinz Maryland das Privateigen-
thum der Familie Lord Baltimore. Sie wurde verwaltet- von
Governeuren, welche die Lords Baltimore von England hier
her schickten, und welche die Einnahmen, sowie Berichte über
den Zustand der Provinz regelmässig an Lord Baltimore in
England sandten. Diese Berichte, sowie Staats- und Gerichts-
Archiven sind unsere Quellen.
In dem 17. Jahrhundert finden wir, mit Ausnahme der
Erwähnung eines Caspar Herrman (1684), Friedensrichter von
Cecil County, Thomas Sturman, Franz von Enden, Margaret
Huberstein, Van Swearingen, Georg Eveline, Heinrich Spinks
und einiger anderer deutsch klingende Namen, keine Erwäh-
nung der Deutschen. Die Einwohner der Provinz müssen zu
jener Zeit sehr arm gewesen sein, denn wir finden in den
Nachlassinventaren von Verstorbenen, sowie in den Vermächt-
nissen, Gegenstände angegeben, welche zu unserer Zeit als
werthlos, oder von so geringem Werth erscheinen, dass Solcher
niemals erwähnt wird. Ein alter Rock, eine getragene Hose,
ein Frauen-Unterrock, eine Axt u. s. w., sind Gegenstände
von Vermächtnissen an Verwandte und Freunde. In dem
Nachlassinventar von Andr. Baker, gentleman, ist 1 Schnupf-
tuch, 1 alter Hut, 3 paar alte Scheeren, 1 Hammer, 1 Strumpf-
band, verzeichnet. Zacharias Motterhead, gent., hinterliess 2
Röcke, 3 Hemden, 4 Handtücher, 2 paar Strümpfe, 1 Kopf-
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kissen, 1 Schnupftuch etc. Smith hinterliess eine alte Brat-
pfanne, 1 Strick, 1 Bügeleisen, 1 quire Papier, 3 paar alte
wollene Strümpfe, 1000 Nägel, 2 Bohrer, 1 Stück von einem
Rahmen, 1 paar alte Schuhe. Eiserne Nägel sind immer bei
Zahl und Grössen angegeben. Die Archiven von 1686—1753
sind noch nicht veröffentlicht. Dagegen haben wir die Berichte
von 1753—1757, die Zeit des englisch-französischen Kriegs in
den Colonien, ziemlich vollständig.
General Horatio Sharpe, ein intelligenter, energischer Mann,
wurde 1753 von Lord Baltimore als Gouverneur der Provinz
ernannt. Er landete in Annapolis am 10. August 1753. Am
10. Februar 1754 berichtete er an Lord Baltimore: "Die Ur-
sache, dass die Eigenthümer von Pennsylvanien einen viel
höheren Preis für ihr Land erzielen, wie in Ihrer Instruktion
erwähnt ist, liegt darin, dass dieselben von Anfang an die
deutsche Einwanderung erlaubt nnd befördert haben."
Am 2. Mai 1754 berichtet er: "Ich habe seit meiner An-
kunft die Gelegenheit benutzt, die Stadt Baltimore zu besu-
chen, welche in der That das Ansehen der meist empor blühen-
den Stadt der Provinz hat; jedoch hat sie kaum meinen
Erwartungen entsprochen, kaum dass sie in Anzahl der Ge-
bäude und Einwohner mit Annapolis rivalisirt; ihre Lage in
Bezug auf angenehme Luft und Aussicht steht weit hinter
Annapolis zurück; wenn man jedoch Bezug auf Handel nimmt,
so lässt das sich weit ausdehnende Land welches dahinter liegt,
keinen Vergleich zu; würden einige reiche Herren sich dort
niederlassen und den Handel begünstigen, so würde es bald
ein blühender Platz werden, aber weil Wenige, ausser den
Deutschen, welche im Allgemeinen wohlhabend sind, (masters
of small fortunes) sich dort niederlassen und anbauen, so
befürchte ich, dass sie keine bedeutende Rolle spielen wird."
Diesem Bericht des Gouverneurs von Maryland zufolge,
muss man wohl annehmen, dass unsere liebe Stadt Baltimore
ein deutsches Kind war, welches den biederen Gouverneur in
seinen Erwartungen arg täuschte, denn die alte, runzliche
Schwesterstadt Annapolis ist neben diesem Riesenkinde so zu-
sammengeschrumpft, dass jeder Vergleich aufhört. Es waren
diese ersten deutschen Einwohner unserer Stadt, welche die
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spätere deutsche Einwanderung hierher lenkten, und der deut
sehen Einwanderung allein ist es zu verdanken, dass Baltimore
so gewaltig über alle anderen Städte an der Chesapeake Bay
empor ragt.
In dem Bericht vom 2. Mai 1754, sagt der Gouverneur
weiter: "Solch ein Gesetz, wie Sie in Ihrer Instruktion für die
Naturalisation der deutschen Protestanten wünschen, welche
in Ihre Provinz einwandern, wurde in der Oktober-Sitzung in
dem Unterhaus der Gesetzgebung eingereicht, jedoch nicht
angenommen. Diese Leute werden jedoch nicht durch den
Mangel eines solchen Gesetzes grosse Unannehmlichkeiten zu
leiden haben, da durch einen Parlamentsakt, welcher in Eng-
land in Kraft ist, alle solche Fremde, nach etlichen Jahren
Aufenthalt in irgend einer seiner Majestät's Ansiedelungen,
naturalisirt werden."
Bis jetzt glaubte man, dass Oberst Ludwig Weltner, wel-
cher im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg ein deutsches
Maryland Regiment kommandirte, der erste deutsche komman-
dirende Offizier in Maryland gewesen sei, aus den Archiven
geht jedoch hervor, dass schon in 1757 in Maryland deutsch
kommandirt wurde.
December 25, 1755, schreibt Lord Calvert an den Gouver-
neur Sharpe: "Es wird hier davon gesprochen, im Parlament
den Vorschlag zu machen, ein Regiment von 1500, bestehend
nur aus Schweizern und Deutschen, zu bilden, nach Pennsyl-
vanien zu senden und es dort unter dem Kommando eines
Herrn Prevost, ein Deutscher, zu vervollständigen." Im Ja-
nuar 1757 war dieser Alexander Prevost im Range eines Majors
in Maryland im Kommando von sieben Compagnien Königl.-
Amerikanischer Truppen, welche meist hier geworben waren,
und nahm an dem Krieg gegen die verbündeten Franzosen
und Indianer Theil.
Dieses erregte die Eifersucht der englischen Offiziere und
am 2, Mai 1756 schrieb General Sharpe, ein Bruder des Gou-
verneurs, von West Maryland einen Protest an den Gouver-
neur, gegen die Ernennung von Schweizer Offizieren in fol-
genden Worten: "Kann man annehmen, dass 4000 unserer
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Einwohner sich beeilen werden, unter diesen Fremden zu die-
nen, denn ich müsste mich sehr täuschen, wenn nicht die
Deutshen, welche geraume Zeit unter uns gewohnt haben,
ebenso wie die Engländer, diese Schweizer als Fremde be-
trachten." Diese Truppen, welche mehrere Jahre in Maryland
einquartiert waren, wurden häufig in den Archiven erwähnt.
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